Cusanus-Konzerte in der Florinskirche (Koblenz)

Die Cusanus-Konzerte des BCGK

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Reflexion, Meditation und Kontemplation: Die Idee, diese unterschiedlichen Zugänge zu dem Werk des Nikolaus von Kues an seiner historischen Wirkungsstätte, der Florinskirche, einzubeziehen, war ausschlaggebend für die seit 2004 in jährlicher Folge im September stattfindende Verbindung von Vortrag und Schulkonzert im Rahmen der Cusanus-Akademie; seit dem Jahr 2013 wird die Reihe als „Cusanus-Konzert“ des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Mitte fortgeführt.


Das Konzert stellt kein Schulkonzert im „üblichen“ Sinne dar: Aufführungsort und -anlass verlangen durchaus eine kirchenmusikalische Ausrichtung des Programms.
Jedes Konzert setzt mit seiner Programmfolge einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Dies führt auch zu der stilistischen Offenheit der Konzertprogramme – die Themenvielfalt reicht von der „Klassik“ bis zum Rock, vom Gregorianischen Choral bis zum Jazz - und lässt somit auch viel Freiraum für die unterschiedlichen Formen der Instrumentalmusik. 
Zudem bieten die Konzerte gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit unserer Schüler und Lehrer mit außerschulisch tätigen Musikern und Chören, die dann auch immer wieder den willkommenen Anlass zu weiteren Aufführungen in Pfarrgemeinden der Koblenzer Umgebung bieten.


  • 11 Jahre Cusanus-Konzerte – Ein Rückblick 2004 bis 2014

    Das erste Konzert im Jahr 2004 stand unter dem Motto „Ad missam...“, - in Anlehnung an die Zuordnung gregorianischer Chorälen zu den jeweiligen Festen im 'Graduale Romanum'. Zwei gänzlich verschiedene Vertonungen des Messordinariums aus  unterschiedlichen Epochen standen einander gegenüber. Im ersten Teil erklang die barocke Orgelmesse „Messe à l'usage des Couvents“ („Messe zum Gebrauch der Klöster“) des französischen Komponisten Francois Couperin. Dabei wechseln die gregorianischen Melodien des Chores mit den Versetten der Orgel ab (Alternatimpraxis).
    Im zweiten Teil wurde die „Mainzer Messe“ des Seligstädter Komponisten Thomas Gabriel aufgeführt, - eine zeitgenössische Messvertonung im Stil des „Neuen geistlichen Liedes“ mit Elementen des Jazz und der Popmusik. Ausführende waren der Schüler-Lehrer-Chor des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums Koblenz unter der Leitung von Raimund Bruder. Den Orgelpart und die Klavierbegleitung übernahm Christian Rivinius.

    Im darauf folgenden Jahr 2005 stand das Cusanus-Konzert ganz im Zeichen englischer Chor- und Orgelmusik. Anhand von Kompositionen von John Bull, Georg Friedrich Händel, Edward Elgar, aber auch von Zeitgenossen wie Andrew Fletcher, Alan Wilson und June Nixon wurde englische Musik von etwa 1650 bis in die Gegenwart vorgestellt.

    „Zeit“: Dieser Thematik widmete sich das Cusanus-Konzert im Jahr 2006. Im Zentrum stand die Aufführung der Kantate „Herr der Zeit“, - eine Komposition von Markus Grohmann für vierstimmigen Chor, Soli und Band im Stil des 'Neuen geistlichen Liedes'. Wichtige Neuerung prägten die Aufführung im Jahr 2006:
    Erstmals waren die Schulband des BCGK und als verstärkender Chor der Singkreis der katholischen Pfarrgemeinde St.Antonius aus Waldesch neben dem Schüler-Lehrer-Chor  beteiligt. Die Beteiligung des Waldescher Chores ist seit dieser Zeit zu einer gute Tradition geworden. Um das Thema 'Zeit' aus möglichst vielen Perspektiven zu beleuchten, standen den musikalischen Werken Textbeiträge von unserer Lehrerin Dr. Silke Kledzik gegenüber; Orgelmusik von Petr Eben aus dem Zyklus „Momenti d' organo“ ergänzten das Programm. Nach der Aufführung in den Koblenzer Florinskirche wurde das Konzert in der Kirche in Waldesch wiederholt.
    Und es wurde eine CD als Livemitschnitt des Koblenzer Konzerts produziert.

    Dem Thema „Frieden“ widmete sich die Konzerte des Jahres 2007. Neben der Aufführung in Koblenz kam es zu Aufführungen in Waldesch und in der Pilgerkirche in Vallendar.Die „Messe des Friedens“ für dreistimmigen Chor und Band von Raimund Hess, Werke von Samuel Wesley, Johann Hermann Schein, Colin Mawby und gregorianische Choräle zeigten die große Bedeutung des Themas im Spektrum der Musikgeschichte. Beteiligt waren neben dem Schüler-Lehrer-Chor, der Schulband des BCGK und dem Singkreis erstmals das neu gegründete Blechbläserensemble und Instrumentalsolisten unserer Schule mit Werken von Wolfgang Merkes, Michael Koch und Johann Christian Pezel u.a.

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    Der Chorsatz „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Colin Mawby führte zur Idee, im darauf folgenden Jahr 2008 das Cusanus-Konzert nur mit Werken des englischen Zeitgenossen Colin Mawby zu gestalten. Mit Hilfe des Dr. Butz-Musikverlages, insbesondere des Verlegers Hans-Peter Bähr, konnte rechtzeitig der persönliche Kontakt zum Komponisten, der heute in London lebt, hergestellt werden, sodass bei der Aufführung am 13.August 2008 in der Florinskirche Colin Mawby und Hans-Peter Bähr persönlich anwesend waren!

    „...approach to his music... - Colin Mawby's Church Music in portait“: Nicht nur durch seine Musik, sondern auch durch persönliche Gespräche und Interviews hatten Schülerinnen und Schüler des BCGK die Möglichkeit, den Komponisten kennen zu lernen. Unvergesslich bleibt für alle Beteiligten die Wiederholung des Glorias seiner 'Messe in A', das Colin Mawby selbst dirigierte. Der Schüler-Lehrer-Chor des BCGK und der Singkreis Waldesch wurden in diesem Konzert verstärkt durch den „Chor 75“ des Rhein-Wied-Gymnasiums aus Neuwied.

    Das Jahr 2009 stand ganz im Zeichen der Erinnerung an den Komponisten Joseph Haydn, sodass für das Programm des Cusanus-Konzertes kurzerhand der Titel „Haydn!“ gewählt wurde. Neben der Missa brevis St. Joannis de Deo („Kleine Orgelsolomesse“) und dem Konzert für Orgel & Orchester F-Dur wurden auch Chor- und Solo-Motetten seines Bruders Michael Haydn aufgeführt. Den Orchesterpart übernahm unter Mitwirkung von Schülern des Cusanus-Gymnasiums das Koblenzer „Collegium Musicum“. Verstärkt wurde der Chor des Cusanus-Gymnasiums wiederum durch den Waldescher Singkreis und durch den „Chor 75“ des Rhein-Wied-Gymnasiums.

    Ein sicherlich ungewöhnliches Gospel-Konzert wurde im Jahr 2010 aufgeführt: Unter dem Titel „Oh Freedom“ wurde nicht – wie sonst oft üblich - ein Potpourri bekannter Spirituals präsentiert, sondern eingebettet in einer fiktiven Geschichte vermittelten die Spirituals vielmehr die historischen Grundlagen ihrer Entstehen und Bedeutung. Neben dem Chor und den Solisten des Cusanus-Gymnasiums und dem Waldescher Singkreis übernahm die Schulband die instrumentale Begleitung.

    Mit „King Dave“ wurde erstmals ein abendfüllendes Werk aufgeführt: das Pop-Oratorium erzählt in musikalischen Bildern die Geschichte des Königs David. Chor und Solisten unserer Schule wurden wieder maßgeblich verstärkt durch den Chor aus Schülern und Lehrern des Rhein-Wied-Gymnasiums. Die Schulband des Cusanus-Gymnasiums übernahm die instrumentale Begleitung.

    Von der Pop-Musik führte das Cusanus-Konzert im Jahr 2012 wieder zurück zu einem „klassisch“ geprägten Programm. Inspiriert durch die neue Förster- & Nicolaus-Orgel in der Florinskirche Koblenz lag es nahe, ein Konzertprogramm ganz der Musik der französischen Romantik widmen. Verstärkt durch den Chor der Singschule Koblenz präsentierte der Cusanus-Chor die Messe brève von Leon Délibes in der Fassung für Chor und  Orgel. Erstmals dabei war das neue gegründete Streichorchester „Frisch Gestrichen“ mit Werken von César Franck. Bekannte Orgelwerke Francks (u. a. Prélude, Fugue et Variation op. 18 und der 3.Choral a-moll) ergänzten das Programm.

    In den vorangehenden Jahren stand das Cusanus-Konzert immer im Kontext der „Cusanus-Akademie“, also in Verbindung mit einem Vortrag. Seit dem Jahr 2013 entfällt der Vortrag; das Konzert steht nun für sich und ist nach wie vor ein besonderer Akzent in unserem Schulleben. Zwei Jahre nach „King Dave“ wurde mit dem Rock-Oratorium „Daniel“ von Thomas Gabriel wiederum ein abendfüllendes Gesamtwerk präsentiert, das jahrgangsübergreifend von den Klassenstufen 5 bis 12 und der Schulband aufgeführt wurde.

    Das Cusanus-Konzert im Jahr 2014 stand unter dem Motto "Dem Wahren, Schönen, Guten". Chormusik von Jospeh Haydn, Orgelmusik von Johann Sebastian Bach und Franz Liszt bildeten das Programm, in dessen Zentrum die "Kleine Orgelsolo-Messe" von Jospeh Haydn stand.

    Christian Rivinius (Künstlerische Leitung)