Latein und sprachliche Kompetenz
Der Lateinunterricht – besonders in den ersten Jahren des Spracherwerbs - ist immer auch Deutschunterricht. Er beschäftigt sich eingehend mit dem grammatikalischen System einer Sprache. Sprachbeobachtung ist wesentlich leichter an einem allgemeinverbindlichen sprachlichen Grundlagenmodell, am besten also an einer Sprache, die sich nicht verändert. Der Schüler erwirbt ein Fachvokabular für sprachliche Strukturen und das Interpretieren von Sprache.
Ebenso wird die muttersprachliche Kompetenz dadurch gefördert, dass Übersetzungen von Texten anzufertigen sind, die in einer anderen Zeit und unter anderen Umständen verfasst wurden. D.h. die vorgegebene Sprache darf bzw. kann nicht wörtlich wiedergegeben werden, sondern muss im Deutsch in angemessener sprachlicher Form wiedergegeben werden. Des Weiteren wird unmitttelbar über den Gebrauch der eigenen Sprache reflektiert.
Latein fördert in hohem Maße die Fähigkeiten, die Schüler in allen Fächern als Basiskompetenzen verwenden können, wie z.B. Detailgenauigkeit (mikroskopisches Lesen), logisches Denken und Kombinationsvermögen, präzise sprachliche Artikulation. Das sind alles Schlüsselqualifikationen, die ein Schüler im Laufe seiner Schulzeit erwerben soll.