Projekttage der Jahrgangsstufe 12
"Du kannst Dir inneren Frieden und Glückseligkeit nicht herstellen. Sie sind deine wahre Natur. Sie bleiben übrig, wenn Du all das aufgibst, was Dich leiden lässt."
Buddha
Diese ungefähr 2500 Jahre alte Weisheit eines indischen Prinzens scheint auch nach all der Zeit immer noch aktuell zu sein. Man kann sich Glück nicht kaufen oder es sich einfach schnell nebenher aneignen, stattdessen muss man sich Zeit nehmen und einmal die Routine des Alltags zu durchbrechen und versuchen, zu sich selbst zu finden. Ob demOrganisationsteam, bestehend aus Frau Enzel, Frau Mählmann, Frau Dengel, der 12er Projekttage „Zeit zum Durchatmen“ vom 01.07 und 02.07.2021 ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, wissen wir nicht, wir können nur spekulieren. Zumindest scheinen sie dasselbe Ziel zu verfolgen: Das Erlangen inneren Friedens. Und dieses scheint in Zeiten, in denen Corona jegliche Bereiche des Lebens, eingeschlossen der Schule und der damit verbundenen herausfordernden Vorbereitungen auf das Abitur, verkompliziert, sehr erstrebenswert.
Um möglichst allen etwas bieten zu können, konnten die Schüler*innen sich pro Tag ein Projekt aussuchen, welches ihnen am meisten zusprach. Von Stressprävention in Form von Atemtechniken und Yogaübungen mit Frau Schmitz, bis zur musikalischen Darbietung diverser rhythmischer Musikstücke auf Regentonnen mit einem extra eingeladenen Schlagzeuger war alles dabei. Herr Holstegge und Herr Huffer hatten sich zudem das Ziel gesetzt, die Schule mit den Schüler*innen zu verschönern, um das Schulleben auch längerfristig zu bereichern. Gedanken um die Zukunft wurde sich auch in dem Projekt unter der Leitung von Frau Enzel gemacht. In der „Werkstatt Zukunft“ beschäftigten sich die Projektteilnehmer*innen mit der Zeit bis zum Abitur sowie den damit verbundenen Sorgen und Ängsten und warfen auch einen Blick darauf, wie es nach der Schule weiter gehen kann. . Wie man den durch Leistungsdruck in der Schule entstandenen Stress besser bewältigen kann, zeigte Frau Schmitz anhand verschiedener Übungen aus dem Bereich Yoga. Den Schüler*innen wurde ein kurzer Einblick in diesen facettenreichen Sport gegeben.
Um Mal aus der Schule raus zu kommen, begaben sich auch einige Projekte nach draußen und verließen das Schulgebäude. So zum Beispiel Herr Hartleif, der sich mit seinen Projektteilnehmer*innen auf dem Remstecken getroffen und dort Theaterübungen gemacht hat. Das klingt zwar vorerst stark nach Schule, jedoch kann so etwas sehr befreiend sein, wenn es ohne Druck und nur zum Spaß gemacht wird und genau das war der Grund, weshalb es diese Projekttage gab. Eine andere Möglichkeit sich mit literarischen Texten auseinander zu setzten, bot Herr Markovic an. Dabei ging die Gruppe durch Koblenz und setzte mit meist kurzen Texten immer wieder Impulse, um die Stadt und vor allem sich selbst neu zu entdecken und kennen zu lernen. Die Gruppe unter der Leitung von Frau Mählmann wählte einen etwas anderen Weg und besuchte das Kloster Arenberg. Dort versuchte man einen Weg durch ein Labyrinth zu finden und tauschte sich über die Sorgen des Alltags, insbesondere die durch Corona hinzugekommenen, aus. Um auch den sportlichen Aspekt abzudecken, bot Herr Gilles an, auf der Lahn Kanu zu fahren und um über die Belastungen der vergangenen Wochen ins Gespräch zu kommen.
„Durchatmen, auftanken, Pause vom (Schul)Alltag!" - wo könnte das besser gelingen als draußen in der Natur, dazu etwas Bewegung, gute Freunde... Das war die Idee für die Kanutouren - und sie fand Anklang bei allen Teilnehmer*innen. An beiden Tagen haben sie mit viel Spaß, körperlichem Einsatz und Teamgeist die Unternehmung gewinnbringend gestaltet Danke dafür an alle - und natürlich an Agathe, die uns gut über alle Wellen und Flauten begleitet hat. (Herr Gilles, Projektleiter)
Die Projekttage haben noch einmal deutlich gemacht, was in den letzten Monaten so gefehlt hat – der Kontakt mit Freunden und gemeinsame Unternehmungen:„Ich habe bei den Projekttagen endlich Mal wieder Zeit gefunden mit Freunden/ der Stufe zusammen etwas zu gestalten und dadurch wieder etwas Freude und sozialen Kontakt erfahren. Etwas, dass während der letzten 14 Monate leider viel zu kurz kam.“ (Schüler der Jahrgangsstufe 12)
Die Projekttage endeten mit einem gemeinsamen Open-Air Gottesdienst auf dem Dach des Klangraums, in dessen Zentrum der Gedanke stand, dass wir uns alle, wenn wir Leistungen erbringen wollen, ganz bewusst Auszeiten nehmen müssen, statt im Hamsterrad zu verharren, um Energie zu tanken. Umrahmt von einer musikalischen Darbietung der Trash Drumming Gruppe fanden die abwechslungsreichen und inspirierenden Projekttage ihren würdevollen Abschluss.
Simon Rudolph, Erasmus Fiedler