Kursfahrt Berchtesgaden 2024
Am 17. Juni 2024 begaben sich 13 Schülerinnen und Schüler mit Frau Ackermann und Herrn Petri zusammen auf die Reise nach Berchtesgaden……
Nach der zehnstündigen Odyssee aus Koblenz mit der Deutschen Bahn, in welcher unsere Sitzplätze hart umkämpft waren, kamen wir gegen 19 Uhr am Berchtesgadener HBF an.
Nach einem ewig langem Weg zur Unterkunft, bei dem uns Herr Petri mehrmals versicherte, dieser Weg sei der richtige, es aber doch nicht so war, erwartete uns ein reichliches Abendessen. Gut gestärkt, ging es schnell auf die Zimmer, um die Koffer auszupacken und den restlichen Abend zu genießen. Ein kurzer Spaziergang zum Königssee war auch dabei und für eine kleine Gruppe ging es schon früher wegen eines EM-Fußballspiels zurück. Nebenbei wurden natürlich etliche Kartenspiele gespielt und es bildete sich beim „Lügen“ ein Dreamteam von Magnus und Enrico.
Erster Tag: Salzbergwerk und eine anschließende Fahrt nach Salzburg
Ganz ehrlich, diese Anzüge waren der Hammer. Jedem irgendwie zu groß, außer Enrico, der sah aus wie ein waschechter Bauarbeiter. Nun durften wir mit verschiedenen Verkehrsmitteln das Bergwerk erkunden: Grubenbahn, Aufzug und Boot – aber am schnellsten waren wir mit der Rutsche unterwegs! Die Temperaturen von 12 °Grad Celsius kamen uns an diesem heißen Tag tatsächlich sehr entgegen. Grade für Emily, die nur lange Hosen eingepackt hatte. Erstaunlich, wie viel Salz im Bergwerk Berchtesgaden abgebaut und in Bad Reichenhall pro Jahr erzeugt wird. Eine knappe Stunde ging die Führung und nicht nur vor der Führung, sondern auch danach sah man Frau Ackermann im Souvenirshop des Bergwerks. Man muss ja auch was für die Familie mitbringen!
Kurz danach ging’s mit dem Bus nach Salzburg. Eine ewig lange Fahrt, viel zu lang. Die Hälfte schlief, dafür war aber genau diese Hälfte die motivierteste in Salzburg. Vor Ort haben wir uns in Gruppen aufgeteilt und die Stadt erkundet. Die einen bei dem so heißen Wetter ins Café, die anderen auf direktem Weg zum Dom oder zu anderen Sehenswürdigkeiten, wie der Getreidegasse 9 (stimmts Frau Molitor?!). Wir haben ausgemacht, wann wir spätestens wieder in der Unterkunft sein mussten und es hat fantastisch funktioniert, also fast... Alle Schüler gesund und munter in der Unterkunft, bis auf Herrn Petri und Frau Ackermann. Die beiden hatten nämlich bemerkt, dass man an der Haltestelle, wo wir zu Beginn ausgestiegen waren, nicht mehr einsteigen konnte. So kamen die beiden dann eine halbe Stunde später an, immerhin noch pünktlich zum Abendessen 😉. Anschließend durften wir noch eine Runde im Königssee schwimmen. Sau kalt, aber super lustig! Der Weg hatte sich definitiv gelohnt. Wieder zurück in der Unterkunft gab es dann noch eine Runde „Lügen“, was bei dieser Schülergruppe wohl das meist gespielteste Spiel war. An diesem Tag: alle erschöpft, aber glücklich. :)
Tag 2: Haus der Berge und anschließende Wanderung auf den Grünstein (1304m)
Frühstück um halb 9, viel zu früh für uns, aber viel später als an allen anderen Tagen. Ein strikter Plan verfolgte uns, den wir einhalten mussten. Mit dem Bus ging es dann wenige Minuten zum Haus der Berge. Von außen betrachtet sah es aus wie ein Kletterhaus. Modernes Gebäude mit so unfassbar vielen Mitmachaktionen. Man kam rein und wurde direkt von mehreren Adlern und Geiern empfangen, bei denen man dachte, sie schwebten über einem. Eine freundliche junge Frau erzählte uns daraufhin ein paar Grundinformationen über die verschiedenen Nationalparks in der Umgebung und wie wir uns in der Ausstellung zurechtfinden konnten. Es gab Dunkelräume, Mitmachspiele und auch am Ende eine riesige Bibliothek. Um ein paar naturkundliche Fakten reicher, fuhren wir zurück in Unterkunft, wo uns Frau Huber ein weiteres Mahl auftischte: Tortellini in Käsesoße. Nach bester Stärkung liefen wir los Richtung Grünstein, 500 Höhenmeter auf 2,1 km – das war steil! Auch an diesem Tag war das Wetter wieder fast unerträglich heiß. Schon nach 10 Metern spürten wir die Schweißtropfen auf der Stirn. Doch noch waren alle motiviert. Nach kurzer Zeit bemerkten wir jedoch, wie es ein/zwei Menschen doch schneller zum Gipfel zog, als andere. Schnell machten wir auch hier wieder 2 Gruppen, naja eigentlich 3 Gruppen. Pausen wurden immer wichtiger, denn dieser Weg, der war nur für fitte Menschen. Während das letzte Glied noch eine halbe Stunde von der Hütte entfernt war, so hatte die andere Gruppe den Gipfel schon erreicht. Nachdem nun alle an der Hütte angekommen waren, gab es auch erstmal ein kühles Getränk, für die waschechten Bergsteiger natürlich ein Skiwasser. Doch die Sehnsucht nach der Dusche wurde größer und wir wagten den Abstieg. Teilweise war dieser aber sogar anstrengender als der Aufstieg. Steile Wege, die auch manchmal ein Rutschen verursachten. Allem in allem kamen wir aber alle sicher unten an. Wenn auch durchgeschwitzt und erschöpft, aber mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. Ganz stolz haben sich dann auch die 3 Mädels innerhalb von 15 Minuten geduscht und sich mit den restlichen Jungs und den Lehrern auf den Weg in den Biergarten gemacht. Dort „public viewing“ Deutschland gegen Ungarn. Die eine Hälfte im Deutschlandtrikot, die andere Hälfte ließ sich dann Fußball während des Spiels erklären.
Tag 3: Rafting in der Saalach mit freiem Nachmittag
Um 7:15 Uhr starteten wir, mal wieder viel zu früh und müde, diesmal aber auch mit freudiger Aufregung in den Tag: Rafting stand auf dem Programm! Nach einem leckeren Frühstück und, natürlich, Kaffee, wurden wir von Peter und Hugo mit zwei Bussen direkt vor der Haustür abgeholt. Nachdem wir uns in die sexy Neoprenanzüge geschmissen haben, kamen wir an dem reißenden Fluss, der Saalach an. Nach einer kurzen Einweisung, in Schwyzerdütsch von Flo, einer unserer Guides, mussten alle durch die Schwimmprobe im 12-Grad-kalten Wasser…..da blieb einem erst einmal die Luft weg. Auf zwei Boote verteilt stürzten wir uns in die Fluten, wo in der ersten Stromschnelle der Leitwolf Petri über Bord ging und Lina fast zwischen einem Stein und dem Boot zerquetscht wurde. Während die restlichen Insassen beschäftigt waren, Lina wieder an Bord zu ziehen, wurde Herr Petri schnell zu einer rot leuchtenden Schwimmweste in der Ferne. Der sonst so entspannte Guide Hugo pfiff alarmiert in die Not-Pfeife und Flo, der mit seinem Boot inklusive der anderen Gruppenhälfte Gott sei Dank schon 30m weiter voraus war, konnte das verlorene Schäfchen aus den reißenden Fluten retten! Nachdem alle wieder ihren ursprünglichen Platz eingenommen hatten, ging die Fahrt ohne weitere Verluste weiter. Insgesamt war es ein aufregendes, spaßiges Erlebnis und wir bekamen sogar einen kleinen Canyoning-Einblick: Wer mutig genug war, durfte von einer ca. 3m hohen Felswand in ein kleines, konisches Gebirgsbecken, gefüllt mit kaltem, türkisfarbenem Wasser und anschließender Rutsche springen. Nach unserer Rafting-Erfahrung wurden wir wieder zu unserer Unterkunft gebracht und der restliche Nachmittag stand unter dem Motto: „freie Verfügung“. Ein Teil verbrachte den sonnigen Tag im Schwimmbad, der Rest machte eine kleine Pause oder genoss einen Kaffee im schönen Zentrum von Berchtesgaden. Der Abend endete nach dem Abendessen mit ausgiebigen Tischtennismatches und Kartenspielen.
Tag 4: Schifffahrt auf dem Königssee und Wanderung zur Fischunkelalm
Um 8:30 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Frühstück und liefen anschließend los, zum nahegelegenen Königssee. Dort angekommen, waren wir kurz eingeschüchtert von den auf ein Boot wartenden Touristenmassen, genossen aber dann schnell die Vorzüge durch unser Auftreten als Schulklasse und wurden vorgelassen 😉 Während der idyllischen Bootsfahrt erfuhren wir noch den ein oder anderen Fakt über den See und seine alpine Umgebung. Auf der anderen Seite angekommen, stiegen wir an der Station „Salet“ aus und wanderten auf einem verwunschenen Pfad durch den Wald um den Obersee zur Fischunkelalm. Das Schwimmen im See und kalte, frische Milch sorgte für eine willkommene Abkühlung.
Auf der Rückfahrt mit dem Schiff stieg noch ein Teil der Gruppe, gemeinsam mit Frau Ackermann an der Halbinsel „St. Bartholomä“ aus, um die auf zahlreichen Postkarten abgedruckte Kapelle zu bewundern. Vor dem Abendessen gab es dann die Möglichkeit, sich in einem nahegelegenen Supermarkt mit Snacks für die Rückfahrt nach Koblenz, die schon am nächsten Morgen stattfand, einzudecken. Der letzte Abend wurde natürlich wieder mit gemeinsamem Spielen und Beisammensitzen verbracht.
Emily Rüth & Lina Bitaraf (MSS 12)