Aufblühen und inneren Frieden finden
Dank eines Angebotes der Schulpastoral unserer Schule hatte ich dieses Jahr im Juni wieder die Möglichkeit eines Aufenthalts im Kloster Himmerod in einer Gruppe von 21 Schülern unter der Leitung von Frau Mählmann und Herr Münch. Die wohltuende Atmosphäre und die Freundlichkeit der Menschen an diesem Ort hat mich 2024 erneut dort hingezogen. Auch im vorherigen Jahr durfte ich schon die Bekanntschaft Pater Stephan Reimund Senges machen und die der ehrenamtlichen Helfer und Bewohner der Klosterherberge. Himmerod ist ein Ort, an dem man die Chance bekommt aufzublühen, seinen inneren Frieden wiederzufinden und man selbst zu sein. Nicht nur die Atmosphäre hatte es mir angetan, sondern auch die beeindruckende Abteikirche, welche besonders, wenn sie abends von der Sonne bestrahlt wird, ein Gefühl von Zuhause und Aufbruch zu einem friedlicheren Umgang mit sich selbst auslöst. Auch die täglichen kleinen Gottesdienste vor den Mahlzeiten gaben mir das Gefühl, aufgenommen und ein Teil des Klosters und der Gemeinde selbst sein zu dürfen. 2023 hatten wir sogar die Möglichkeit, uns den Kreuzgang des Klosters unter der Führung von Pater Stephan anzuschauen.
Besonders beeindruckend fand ich jedoch den Besuch am Soldatenfriedhof. Pater Stephan führte uns hinter die Abteikirche zu einem Tor. Hinter diesem Tor war ein weiterer Waldabschnitt, welcher jedoch viel grüner und, ich würde sagen, fast schon magisch aussah. Wir lasen am Friedhof angekommen einen kleinen Text und sollten dann mit einer Kerze ausgestattet ein Grab aussuchen, an welches wir dann die Kerze stellten und kurz verweilten.
Nicht nur die Dinge, die es am oder im Kloster zu sehen gab, halfen mir, meinen Stress zu lösen, sondern auch die gemeinsame Zeit, die wir dort verbrachten. Jedes Jahr denkt man sich gemeinsam ein Thema aus. Dieses Jahr war es die Gemeinschaft und die Verbindungen untereinander. Am ersten Abend lasen wir eine Geschichte, in der sich Dorfbewohner Filzblumen schenkten, um zu sagen, dass man sich über die Anwesenheit der anderen Person oder über ein gutes Gespräch mit dieser freut. Daraufhin bekamen auch wir solche Blumen, die wir untereinander über das Wochenende tauschten und verschenkten. Wir durften kreativ werden und etwas zu diesem Thema gestalten. Die Utensilien dafür bringt Herr Münch mit nach Himmerod. Dieses Jahr war unser Symbol der Faden, mit dem wir verschiedene Dinge basteln konnten. Manche gingen raus und verbanden Bäume miteinander und hängten Gegenstände daran, um die Verbindungen zwischen uns untereinander auszudrücken. Auch zeichnen konnte man und wenn man wollte, einen Text schreiben. Herr Münch und Frau Mählmann ließen uns ganz unsere freie Kreativität. Auch Frau Mählmann hatte wieder einige tolle Angebote, die man wahrnehmen konnte, wenn man wollte. Wir meditierten auf dem Gelände des Klosters, um runterzukommen und auch Yoga haben wir ausprobiert mit vielen Lachern und neuen Erfahrungen. Abends zusammen am Lagerfeuer zu sitzen, Marshmallows zu essen und sich einander zu öffnen, gehörte einfach dazu. Niemand wurde für irgendetwas, was er sagte oder tat, verurteilt. Was ich für mich mitgenommen habe: Die Welt scheint oft hektisch und löst Stress in dem Menschen aus. Nicht so in Himmerod, hier scheint die Welt für einen Moment still zu stehen. Himmerod ist die Möglichkeit, einmal tief durchzuatmen und neue Energie zu sammeln. Ich würde jedem raten, diesem besonderen Ort einmal einen Besuch abzustatten, um seine innere Ruhe zu finden.
Leni Wimmel, Jgst. 10