Fahrt nach Verdun
Am Mittwoch, dem 8. Februar 2023, sind die Geschichts-Leistungskurse der Stufen 12 und 13 sowie der Erdkunde-Leistungskurs der Stufe 12 zusammen nach Verdun gefahren.
Begonnen hat die Fahrt um 6:00 Uhr morgens an der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. Zusammen sind wir vier Stunden mit dem Bus bis nach Frankreich unterwegs gewesen und haben einen der berüchtigtsten Orte des ersten Weltkrieges besucht. Hierbei handelt es sich um Verdun, genauer gesagt den strategisch wichtigen Höhenzug östlich der Stadt.
Zunächst besichtigten wir die Festung Fort Douamont, in der wir eine Führung auf Deutsch wahrnahmen und uns die Geschehnisse vor Ort im Jahre 1916 sowie die komplette Verteidigungsanlage erklären ließen. Dies war besonders interessant und bewegend, da uns durch die genaue Beschreibung die Bedeutung sowie die Auswirkung der Schlacht auf die Soldaten in der Festung besonders nahe gebracht wurde. Die fast komplett unterirdische Festung lag wechselweise in deutscher und französischer Hand. Ursprünglich diente sie zur Verteidigung Frankreichs und gehörte zu einer über viele Kilometer ausgedehnten Verteidigungsanlage. Unter anderem zeugen die Einschlagslöcher neben der Festung, die man heute noch sehen kann, von dem brutalen und erbarmungslosen Stellungskrieg im Jahre 1916.
Gleich danach sind wir zum Beinhaus gefahren, einem Denkmal mit den Überresten von französischen und deutschen Soldaten, welche auf dem Schlachtfeld von Verdun ums Leben gekommen sind. Hier konnte man durch kleine Fenster die übrig gebliebenen Knochen, Schädel und Skelettreste von circa 130.000 Kämpfern erkennen. Für mich persönlich gehörte dieser Anblick zu den schlimmsten Eindrücken unseres Ausflugs, weil hierdurch deutlich wurde, wie viele Menschen für kleinste kurzzeitige Geländegewinne ihr Leben lassen mussten. Ebenso befindet sich hier eine Außenanlage mit 16.142 französischen Kriegsgräbern, also Feldern mit weißen christlichen Kreuzen sowie Grabstellen für muslimische Gefallene.
Direkt danach besichtigten wir das Dorf Fleury-devant-Douamont, welches am Vorabend des ersten Weltkrieges noch 422 Einwohner zählte. Mit dem Fall des Forts Douamont am 24. Februar 1916 veränderte sich auch das Schicksal von Fleury-devant-Douamont. Am 23. Juni eroberten die Deutschen das Dorf und es wurde zu einem der symbolträchtigsten Orte der Schlacht. Im Jahre 1918 wurde das Dorf von Frankreich als tot erklärt. Nun steht dort auch ein Denkmal in Form von Steinen, auf denen die Namen der Gebäude stehen, die sich ursprünglich dort befanden. Als wir uns nun vorgestellt haben, dass dort einmal viele Häuser standen, waren wir ebenso schockiert darüber, was dieser zerstörerische Krieg angerichtet hat.
Unsere letzte Station war das Memorial de Verdun, ein Museum und eine Erinnerungsstätte der Schlacht um Verdun. Hier wurden sowohl durch Filme, Audioaufnahmen, Schriften, Bilder als auch durch Kleidungsstücke, Waffen und andere historische Quellen die Umstände zur Zeit der Schlacht vermittelt. Die Ausstellung war sehr interessant, weil man individuell durch das Museum gehen konnte und sich einige Ausstellungsstücke genauer anschauen konnte. Von Waffen, Schlachtszenen bis hin zu Briefen war alles repräsentiert. Ein sehr bewegender Aufenthalt!
Nach dem Rundgang durch das Museum war unsere Exkursion auch schon beendet. Wir alle haben viele Eindrücke gesammelt und sind mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zurück nach Koblenz gefahren.
Nelli Mallmann