Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz feiert Jubiläum
Koblenz – Seit 51 Jahren gibt es das Bischöfliche Gymnasium in Koblenz. Unter der Überschrift „Feiern, erinnern, begegnen“ wurde das Jubiläum, das aufgrund der Coronapandemie um ein Jahr verschoben wurde, nun am Donnerstag, dem 9. Juni 2022, begangen. Einen Einblick in die Schulgeschichte, die schon immer durch ökologisches Bewusstsein, internationalen Austausch und soziales Engagement sowie Glaubensvermittlung geprägt war, gaben die ehemalige stellvertretende Schulleiterin Hiltrud Schlitt, der ehemalige Schulseelsorger Harald Orth sowie der Deutsch- und Geschichtslehrer Peter Marković im Rahmen des Katholischen Forums.
Die Ursprünge der katholischen Schule liegen weit zurück: 1902 gründete der Ursulinen-Orden vom Kalvarienberg (Ahrweiler) eine „Höhere Töchterschule“ auf deren Tradition das heutige Bischöflichen Cusanus-Gymnasium Koblenz fußt. 1971 übernahm das Bistum Trier die Schulträgerschaft. Seitdem kann das Gymnasium einen regen Zulauf verzeichnen und konstant mehr als 800 Schülerinnen und Schülern aus der gesamten Region begrüßen.
Der Schule eile der Ruf voraus, dass sie einen sehr hohen Anspruch habe, berichtete Schulleiter Carl Josef Reitz. Durch Gespräche mit Ehemaligen habe er die Rückmeldungen erhalten, dass sie durch ihre Schullaufbahn aber durchaus sehr gut auf ihr späteres Studium oder Berufsleben vorbereitet wurden und zwar durch engagierte Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule.
Zum feierlichen Jubiläum begrüßte die aktuelle Schulleitung viele Ehemalige und auch den ehemaligen Schulpfarrer sowie heutigen Dekan des Pastoralen Raums Koblenz, Thomas Darscheid, und Dr. Kerstin Schmitz-Stuhlträger, Leiterin der Abteilung Schulen im Bischöflichen Generalvikariat Trier.
Hiltrud Schlitt, seit 1971 Mitglied der Schulleitung, unterstützt durch Angelika Hollmann, eine ihrer Schülerinnen des ersten bischöflichen Jahrgangs, erinnerte an die umfangreichen Baumaßnahmen, pädagogischen Reformen und die zukunftsweisende und Vorbild gebende Arbeit des Kollegiums unter Schulleiterin Ella Volkers. In dieser Zeit sei die Schule eine moderne Institution mit pädagogischer Ausstrahlungskraft geworden.
Harald Orth, Schulseelsorger seit 1983, führte den Faden fort und stellte die Entwicklung der Schule unter dem Schulleiter Dr. Heinz E. Mißling und seinem kommissarischen Nachfolger Bernhard Lescher vor. In dieser Zeit habe sich die Schule zu einer weltoffenen, kulturprägenden und vor allem in Richtung Compassion und Ökologie erfolgreich agierenden Schule entwickelt, die aktiv am politischen Leben gestaltend teilgenommen habe und dem Ruf einer umfassenden Bildung gerecht geworden sei. Damit sei die Schule einer der zentralen Orte christlicher Ausstrahlungskraft geworden.
Peter Marković schließlich, Leiter der Schulbibliothek und langjähriger Chronist der Schule, betrachtete die Zeit unter Schulleiter Carl Josef Reitz. Er vertrat die These, dass mit dem Entstehen des Internets und seiner Social Media-Angebote eine mit Elternhaus und Schule konkurrierende dritte Erziehungsinstanz entstanden sei, deren mangelnde Kontrolle durch Politik und Gesellschaft die Jugend in einen Generationskonflikt geführt habe, der mit dem der frühen Siebziger zu vergleichen sei. Folge seien kognitive und psychische Veränderungen, die sich unterrichtlich auswirkten. Die Schule habe diesen Prozess jedoch wach begleitet. Mithilfe einer umfassenden baulichen Umgestaltung, einer von allen Teilen der Schulgemeinschaft mitentwickelten Pädagogikausrichtung, einer Fülle von Unterrichtsangeboten, Arbeitsgemeinschaften, Betreuungsteams, außerunterrichtlichtlicher Aktivitäten und Kooperationen sowie einer tätig vorangetriebenen pädagogisch konzipierten Digitalisierung stehe die Schule nun genauso da wie zu ihrer Anfangszeit: „klassisch elegant und top modern, gleichzeitig „wohnlich” und gerüstet für jede denkbare Zukunft.”
Alle Sprecherinnen und Sprecher des Abends betonten die Bedeutung kirchlicher Schulen für die Zukunft. „Es ist ein Ort, wo Kinder und Jugendliche heute noch Glauben erleben können“, sagte Schulleiter Reitz und Harald Orth ergänzte: „Eine Schule wie diese tut der Kirche und der Gesellschaft gut.“ Eltern und Schüler, so Peter Marković, könnten sicher sein: „Sie waren und Sie sind auf einer guten Schule, und diese Schule wird sich auch weiter zwischen christlicher Tradition und aktuellem Veränderungsbedarf bewusst und verantwortlich vor Gott und den Menschen positionieren und weiterentwickeln.”
Neben gut 100 Personen im Klangraum der Schule verfolgten fast 200 Interessierte die Live-Übertragung, die das Team des Katholischen Forums ermöglichte. Begleitet von der schuleigenen Jazzband gab es reichlich Gelegenheit, bei Snacks und Wein an alte Zeiten zu erinnern und den Abend bei wunderschönem Wetter ausklingen zu lassen.
Von Julia Fröder, ergänzt von Peter Marković.
"Ehemalige erinnern sich..." - Video zum 50-jährigen Jubiläum
Vortrag Hr. Harald Orth: 50 Jahre „Bischöfliches“, tief verwurzelt, weit verzweigt
„Jahresringe“ – ein subjektiver Rückblick
Liebe Gäste, liebe Schulgemeinschaft!
„Droht ein Flächenbrand in der Schullandschaft,“ fragte eine Schlagzeile in der Rheinzeitung vom 21.2. 2022. Hintergrund war die drohende Schließung des Gymnasiums in Nonnenwerth. Besteht Gefahr für die anderen kirchlichen Schulen im Bistum Trier? Finanzielle Engpässe könnten zu harten Entscheidungen führen, die heute in ihrer Tragweite noch nicht abzusehen sind. Mir im Blick auf Vergangenheit und Gegenwart eine begründbare These zu sein: Kirche und Gesellschaft tun Schulen wie das „Bischöfliche“ gut!
Betrachten wir „Schule“ als einen lebendigen Organismus, etwa einen Baum, können wir feststellen:
Die großen Baumaßnahmen unserer Schule sind erst einmal abgeschlossen. Es beginnt eine Phase der Konsolidierung, des inneren Wachstums. Das „Bischöfliche“ wird als gute Schule wahrgenommen und geschätzt. Es ist fest verwurzelt in der Region mit einem weiten Einzugsbereich.
Kleine Beobachtungen aus dem Schulalltag der 80er:
Um Texte und Aufgabenblätter zu vervielfältigen, gibt es eine „Nudelmaschine“ im Kartenzimmer – bald vom ersten Kopierer verdrängt – Overhead- Projektoren sind Mangelware, müssen bisweilen von Klasse zu Klasse über die Flure geschoben werden– das Sprachlabor hat ausgedient und wird anderen Verwendungen zugeführt – aber: warum eigentlich die scheren roten Vorhänge in vielen Klassenzimmern? Mithilfe von Schülern ist das schnell geklärt: „ Die brauchen wir, wenn wir Dias anschauen…
Die Schule entwickelt sich vor dem Hintergrund einer sehr bewegten Freizeitkultur, zu der ein amerikanischer Autor, Neal Postman, Mitte der 80er Jahre kritisch fragen wird: „Amüsieren wir uns zu Tode?“ Er sieht Jung und Alt in einer „Varieté-Gesellschaft“, in der sich jeder ein-und ausklingt, nach Belieben. Attraktive Angebote, Projekte wechseln sich in rascher Folge ab Eine zugespitzte Diagnose, die zum Nachdenken anregen kann. In Deutschland diagnostiziert der Münchner Medienwissenschaftlicher Anton Täubl eine Entwicklung, die beunruhigt: das „Leben aus zweiter Hand“ nehme zu; er meint damit die Wucht und Menge der Bilder, und gerade junge Menschen seien damit überfordert.
Die politische Entwicklung in den 80ern wird mitten im „Kalten Krieg“ durch einen allmählichen „Wandel durch Annäherung“ geprägt.„ Glasnost“ und „Perestroika“ sind zentrale Begriffe Michail Gorbatschows, die sich bald auch an vielen Schultafeln wiederfinden. Seine Vision vom „europäischen Haus“, mit Platz für viele Nationen, ist aktueller denn je!
An unserer Schule ist 1986 ein Wechsel vollzogen worden. Dr. Heinz E. Mißling löst Frau Volkers ab, die in den Ruhestand tritt. Das Gymnasium, von dem Bischof Spital im gleichen Jahr schreibt. „Das Bistum kann stolz sein auf eine solche Schule“, setzt neue Akzente: Es öffnet seine Tore für außerschulische Institutionen: die Rheinische Philharmonie veranstaltet, die vor mehreren hundert Schülern eindrucksvolle Proben in der Sporthalle. Als Schülerinnen und Schüler eines Tages in der Eingangshalle ein historisches Feuerwehrauto vorfinden, steht das Exemplarisch für die Kooperation mit dem Rheinmuseum.
Ein weiteres Beispiel einer nachhaltigen Zusammenarbeit, in diesem Fall mit kirchlichen Partnern, ist das Katholische Forum.
Zusammen mit der Theologischen Hochschule Vallendar, der damaligen Katholischen Region Koblenz, der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz und der Bischöflichen Realschule wird 1987 das Katholische Forum aus der Taufe gehoben. Seine Zielsetzung berührt den Bildungsauftrag der Schule, indem das Forum fortan gesellschaftlich-politische, ethische und theologisch- kirchliche Themen zur Sprache bringt. Adressaten sind Interessenten aus der Region, insbesondere Eltern und Oberstufenschüler. Premiere ist in Dezember 1987 mit einem Vortrag des Tübinger Professors Alfons Auer mit dem Titel: „Wer macht eigentlich die Moral?“ Der kritische Einwand, Formate wie das Forum mit Vortrag und Diskussion seien „out“ erweist sich als voreilig. Namhafte unbekanntere Referenten, darunter Bischof Balaswhamy aus Ostindien. Er wird meines Wissens der einzige sein, der das Publikum nach seinem Vortrag zum Singen brachte.
Die meisten Zuhörer findet Anfang der 90er Jahre ein Vortrag von Eugen Drewermann, dem Theologen, der damals in aller Munde war. Selbst die Sporthalle erwies sich als fast zu klein.
Ein Highlight für die Schule ist und bleibt bis heute „die Romfahrt“. Nach dem Start 1983 folgt 1986 die zweite, dieses Mal füllen allein die Teilnehmer des „Bischöflichen“, der Bischöflichen Realschule und der Marienschule in Boppard einen Sonderzug. Unvergessliche Erlebnisse erwarten Schüler, Eltern und teilnehmende Kollegen, auch Ehemalige auf den Straßen und Plätzen, den Cafés, Museen und Kirchen – die Reihenfolge nicht zu sehr beachten…2006 haben sich nicht weniger als 650 Teilnehmer auf den Weg gemacht.
Eine kleine Episode vor einem großen, gemeinsamen Gottesdienst in Santa Maggiore – eine der wenigen Kirchen, in denen seit dem vierten Jahrhundert bisher jeden Tag Gottesdienst gefeiert worden ist:
Der Blick eines Kurien-Erzbischofs schweift durch die Sakristei: „Wer kann alles Messdiener sein?“ und bleibt beim damaligen Schulleiter von Hargesheim, dem geschätzten früheren Kollegen und Fachleiter Dr. Rudolf Feld und mir hängen. Ein Zingulum, eine Kordel, für die zu großen Gewänder ist schnell gefunden, frühere Messdiener-Erfahrungen schnell aktiviert…
Noch hat die Schule keinen Namen. Das soll sich 1992 ändern. Die Namensfindung ist von Beginn an auf Partizipation angelegt. Schüler, Eltern und Kollegen können Vorschläge einbringen. Daraus ergibt sich zunächst ein Kreis von zehn, später von drei Kandidaten. Es sind: Edith Stein, Friedrich Spe und Nikolaus Cusanus. Sie werden nicht nur im Unterricht, sondern auch durch externe Experten in einer Vortragsreihe vorgestellt. Wer das Rennen schließlich macht, mit Entscheidung in der Gesamtkonferenz, ist bekannt. Ein Studientag mit Cusanus-Forschern und eine unvergessene Exkursion in seinen Geburtsort vertiefen die Beziehung zu dem „Wegbereiter der Moderne“, wie Cusanus genannt worden ist. Bei Projekttagen in den 90ern verwandelt sich die Schule in Cusanopolis mit Akademie, Bank und eigener Zeitung. Die „Cusanus- Akademie“, initiiert von dem damaligen Schulpfarrer Thomas Darscheid, der 1995 die Nachfolge von Hubert Metz angetreten hat und Dr. Markus-Dröge, dem späteren evangelischen Bischof von Berlin und Brandenburg, erinnert zunächst mit Vortrag und Konzert, später konzentriert auf ein Konzert in der Liebfrauenkirche, an den Schulpatron. Kennen Sie/kennt ihr das Wort „Propinatio“? Wenn nicht, macht nichts – die Meisten haben die „Stärkung“ nach Art der Stiftsherren von Liebfrauen erst durch Ausprobieren kennen-und schätzen gelernt.
Als erster erhält 1996 Daniel-Schunk aus Löf die Cusanus-Gymnasium die Cusanus-Medaille für herausragende schulische Leistungen Sowie außergewöhnliches Engagement in Kirche und Gesellschaft.
Das gleiche Jahr 1996 sieht die ganze Schule unterwegs bei der „Christus- Wallfahrt“ zur Heilig-Rockausstellung in Trier. Für die Schulgemeinschaft heißt das: mit dem Zug nach Hetzerath in der Südeifel, dann zu Fuß in die Bischofsstadt mit Übernachtung im Trierer Auguste-Vikoria-Gymnasium und einem großen Abschluss-Gottesdienst.
199? verleiht das Land unserer Schule den Titel „umweltfreundliche Schule“. Erste Preise des Bistums und der Stadt folgen. Vorausgegangen sind jahrelange Bemühungen um Energieeffizienz, Papier-Recycling, das erste Gründach und die kritische Begleitung schulischer Baumaßnahmen durch die AG Ökologie. Stellvertretend möchte ich das Engagement von Achim Speth, Stephan Grotthaus und Alfons Hüsges nennen, der mit Schülern eine Photovoltaik- Anlage neben der Schulkapelle installiert.
Im Jahr 2000 heißt es Abschied nehmen von der langjährigen stellvertretenden Schulleiterin Hiltrud Schlitt. Sie tritt in den Ruhestand, von vielen als „Seele“ der Schule geschätzt, selbst wenn sie das bescheiden nie so sagen würde. Hans Ternes tritt, auch als Leiter der Orientierungsstufe, ihre Nachfolge an. Kurze Zeit später ist der „ Schulbaum“ einem heftigen Sturm ausgesetzt. Das Land Rheinland-Pfalz sucht Lehrerinnen und Lehrer, schafft zum ersten Mal seit Jahren wieder Planstellen in größerer Zahl. Die Folge: Kollegen wandern ab bzw. bewerben sich nicht mehr. Das Bistum muss reagieren und hat Kolleginnen und Kollegen „unter 40“ wird eine Kirchenbeamtenstelle angeboten; „ü40“ zunächst nicht. Das zieht eine Welle von Protesten einerseits Solidarisierungen andererseits nach sich; Schulelternbeirat und u.a. Weihbischof Leo Schwarz setzen sich ein –bis eine befriedigende Lösung für alle gefunden ist.
Mit vielen Veranstaltungen, darunter einer ökumenischen Predigtreihe wird 2001 des 500. Geburtstages von Nikolaus Cusanus gedacht. Ende 2001 tritt Dr. Mißling in den Ruhestand. In seinen Abschiedsworten dankt er Kollegium und Schülern und fragt: „ Was wäre unsre Schule ohne die Sekretärinnen, den technischen Assistenten und die Hausmeister?“
Kommissarisch übernimmt Bernhard Lescher die Leitung der Schule. Indie folgenden Monate fällt die intensive Arbeit an der Schulentwicklung („Wo stehen wir? Welche Motivation verbindet uns, welche Ziele verfolgen wir?“), durch das „Leutesdorfer Konzept“, das während zweier Studientage diskutiert und von der Gesamtkonferenz verabschiedet wir. 2002 beginnen die Feiern zum 100-jährigen Bestehen der Schule mit Gottesdienst, vielfältigen kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen und Exkursionen. Den Abschluss bildet ein Schulball in der Lahnsteiner Stadthalle.
Im Juli 2002 übernimmt Carl Josef Reitz die Schulleitung. Für ihn ist das Cusanus-Gymnasium keine „terra incognita.
Die konzeptionelle Arbeit an der Schulentwicklung, gleichsam dem inneren Wachstum der Schule erhält neue Impulse, insbesondere in den Studientagen des Kollegiums mit externen Referenten. Es geht nicht nur um pädagogische und didaktisch-methodische Konzepte. Auf Initiative der Mitarbeitervertretung verständigen sich Schulleitung und Kollegium auf einen intensiven Prozess der Supervision, in dem es insbesondere um Kommunikation, Motivation und Transparenz in den Entscheidungen geht.
Der geschätzte stellvertretende Schulleiter Hartmut Thill geht in den Ruhestand. Eine seiner Aufgaben ist gewesen, alljährlich im Team einen neuen Stundenplan zu erstellen. Unvergessen ist sein stetes Bemühen den besten Plan zu bauen. Das alles ohne Hilfe des Computers in den ersten Jahren, angewiesen allein auf die große Stecktafel und die intensive Meditation über alle möglichen Kombinationen von Unterrichtsstunden und Personal: „Wer könnte denn diese Stunde übernehmen…“
Zurück zu nachhaltig wirkenden Bausteinen des Schullebens:
Den Blick weiten, neue Erfahrungen „aus erster Hand“ sammeln, das gilt in den 80er und 90er Jahren für die Schulpartnerschaften. Zu Schulen in England- Wimborne, Croydon, süter Redcliff) und Frankreich (Lycee´du Communication Alain Colas in Nevers) entstehen unter der Verantwortung von Meggy Bretz- Stenzel und Dr. Silke Kledzig und mit Hilfe mehrerer Kolleginnen und Kollegen gute. Auch wenn es teilweise schwierig ist –wie in England- genügend Gastgeber-Eltern zu finden. Als dritte folgt die Partnerschaft mit der Ben- Gurion-Highschool in Petach Tikwa, der Partnerstadt von Koblenz, begleitet seit vielen Jahren durch Hubert Huffer. Politische Konflikte und militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina können in der Folgezeit einen Austausch allenfalls verschieben, aber nicht unterbinden.
Zur vierten und jüngsten Partnerschaft kommt es nachdem Weltjugendtag 2005.
Werner Westinger, langjähriger Vorsitzender des Schulelternbeirates und des Fördervereins am "Cusanus“ fragte: „Könnt ihr Gäste aus Rumänien aufnehmen?“ Wir konnten und begrüßten schließlich etwa 50 Lehrer und Schüler unter aus Bukarest, geleitet von Dr. Ion Riba. Die gemeinsamen Erfahrungen erweisen sich als so positiv, dass daraus eine neue Partnerschaft mit dem Kath. St. Josef-Gymnasium entsteht wird, besiegelt durch Carl Josef Reitz und seiner Bukarester Kollegin, Dr. Rodica Miron. Die Verantwortung auf deutscher Seite übernimmt von Beginn an Martina Meyer.
Nicht weg zu denken aus den „Jahresringen“ ist der Adventsbasar. In früheren Jahren schon einmal als „Fressbasar“ tituliert und abgelehnt, hat er mittlerweile eine große Akzeptanz n der ganzen Schulgemeinschaft gewonnen. Neben den kulinarischen Angeboten bestimmen Kreatives, Musik, bisweilen Theater, das Bild des Basars, der zum „Tag der offenen Tür geworden ist, gerade auch für Ehemalige. Stattliche Erlöse wandern jedes Jahr in ausgewählte Projekte in der Einen Welt.
Die Schulkultur in diesen Jahren bereichern Theateraufführungen, wie etwa der „Gute Mensch von Sezuan“ unter der Regie von Hans Ternes. Immer wieder kehrende Highlights sind das „Offene Singen“ vor Weihnachten unter Leitung von Raimund Bruder, Schulkonzerte oder die Waldescher Adventskonzerte, geleitetet von Christian Rivinius.
Dass man im „Bischöflichen“ zu feiern versteht, beweisen seit Jahren Abiturienten bei ihrem „Kulturabend“ –in Vor-Corona-Zeiten - mit viel Musik, Poetry, Moderation und dem Finale mit Abi-Chor, immer neu durch Wolfram Hartleif zusammengestellt. Unbedingt vormerken!
Freude und Leid liegen im Laufe der Jahre mitunter eng nebeneinander. Zwei Kriminal-und mehrere tragische Verkehrsunfälle treffen die Schulgemeinschaft, lassen sie zugleich näher zusammenrücken.
Zum Proprium unserer Schule gehört die Schulpastoral. Sie ist integrales Element der Schulgemeinschaft, vernetzt mit anderen kirchlichen Einrichtungen, einzelnen Pfarreien, der Caritas und Jugendzentren. Ihre Angebote sind vielfältig.
Dazu zählen nicht nur die großen Gottesdienste in verschiedenen Koblenzer Pfarrkirchen im Rhythmus des Kirchenjahres, einschließlich des ökumenischen Gottesdienstes vor Pfingsten. Schulische Ereignisse bekommen ihre eigene, christliche Prägung. Bei der Aufnahme der neuen Schüler bis zum Abitur.. Stufengottesdienste, Frühschichten, Besinnungstage, Fahrten, Solidaritäts-und Kreuzwege bieten Jahr für Jahr neue Lern-und Erfahrungsfelder.
Sie wollen immer neu auf dem Weg zum mündigen Christsein unterstützen und nicht nur Aufgabe der Schulseelsorger in 50 Jahren.. Schulpastoral braucht das Team! Sie braucht die Mitarbeit vieler, die bereit sind Zeit und Kreativität einzubringen. Das ist in unserer Schule verlässlich und über viele Jahre hinweg geschehen, durch Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler!
Über Jahre gewachsen und bewährt ist die Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Haus Wasserburg der Pallottiner in Vallendar oder mit Pater Stephan Senge aus der Abtei Himmerod in der Südeifel.
Zu den besonderen und nachhaltigen Lernfeldern gehören die Compassion- Projekte der Schule.
Als „sozialpädagogisches Praktikum“ anerkannt, ist MOW von Beginn an mit dem Engagement Bernd Leschers verknüpft. In enger Kooperation mit dem Caritas-Verband unterstützen Oberstufenschülerinnen und Schüler Obdachlose, Menschen am Rand der Gesellschaft. Es geht nicht allein um das sonntägliche Essen in der Schule. Wichtig sind die Gespräche, manchmal Exkursionen, etwa zum Haus der Geschichte in Bonn – unvergessen ein Teilnehmer, Karl, der sich nach dem Rundgang und einem Essen im Museum eine Zigarre anzündet, den Tag genießt - oder Erlebnisse während der Gottesdienste in der Eingangshalle.
Zu den fest verankerten Compassion-Projekten zählt auch das verpflichtende Sozialpraktikum der zehnten Klassen, koordiniert und begleitet von Beginn an durch Stephan Haag. Die eindrucksvollen Präsentationen zum Abschluss ihrer Tätigkeit in verschiedenen Institutionen muss man erlebt haben!
Beispielhaft ist das Engagement der Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen in der Patenschüler-AG seit den 90er Jahren, zusammen mit Ursula Rupprecht. Mitten im Schulalltag ist da verlässlich etwas von vom wachen Interesse an den Mitschülern ganz im Sinne Don Boscos spürbar.
Für ihn sollen drei wichtige Prinzipien Jugendbildung- und- erziehung durchdringen: assistenza, gegenseitige Hilfe, Partizipation und eine Atmosphäre des Wohlwollens. Bleibende Werte, die sich erst im Zusammenleben realisieren, in einer Schule, die die den „ganzen Menschen“ bilden will, einer Schule, die „sich kümmert“.
Vortrag Hr. Peter Markovic: Schule im Zeitalter des Smartphones
Beginnen wir die dritte Ära mit ein paar Personalia:
Personalia
2002 wird Carl Josef Reitz neuer Schulleiter des BCGK
2005 wird Pfr. Ottmar Dillenburg neuer Schulpfarrer, ihm folgt 2009 Pfr. Joachim
Keil und seit 2022 Pfr. Dominic Lück, nun gleichzeitig neuer Jugend- und
Schulpfarrer.
Das Schulleitungsteam besteht aktuell zusätzlich aus Dr. Otto, Höffling, Dengel,
Haag, Kronewald, Rivinius, Rupprecht.
in der Bibliothek folgt auf Mallmann Meurer. Hausmeisterteam: Stein, Bollinger
Sekretariat: Vaßen, Kocet. Für die Kontinuität steht der T.Ass. SchmittAnalyse Schülerschaft
An dieser Stelle ist es nötig, einen kleinen Exkurs einzuschieben, um unsere
Schülerschaft in diesem letzten Viertel der Entwicklung genauer zu kennzeichnen.
Für sie gibt es mittlerweile einen neuen Begriff: die „Generation Snowflake”.
„Den so Bezeichneten wird unterstellt, extrem sensibel, emotional hoch verletzlich und
wenig resilient zu sein sowie sich für einen hohen Lebensstil anspruchsberechtigt zu sehen.
Es wird ihnen unterstellt, dass sie bei der leisesten Kritik wie Schneeflocken schmelzen.”
(Zitat Wikipedia)
Diese Begriffe kennzeichen einen Generationskonflikt, der auch in unserer Schule
spürbar wird. Der Spitzname wurde von Menschen meines Alters geprägt, also der
Baby-Boom-Generation Golf. Deswegen kontert die Jugend mit dem Begriff
„Boomer”.
Die „Boomer”, das sind für die Snowflake-Jugendlichen die Menschen der Eltern-
Generation, die trotz Angela Merkels „Wir schaffen das!” eben doch viel zu viel
Wesentliches nicht geschafft hat: nicht die Ökologie- und Energiewende, nicht die
Digitalisierung, nicht die Integration. Wenn diese Generation einem Jugendlichen
einen guten Rat gibt, dann stellt dieser die Ohren auf Durchzug und sagt „Ok
Boomer!” - und meint damit „Red’ du nur...”.
Die Jugend, die die letzte Dekade unsere Schule besucht bzw. hier ihr Abitur
gemacht hat, ist die Generation, die wie keine andere durch das Internet geprägt
wird. 2001 Wikipedia, 2004 Facebook, 2005 YouTube, 2006 Twitter, 2007 das I-
Phone, 2009 WhatsApp, 2012 Instagram, 2018 TicToc, 2021 Meta-Börsengang: das
sind die Stationen, die neben der Schule und dem Elternhaus eine dritte
Erziehungsinstanz haben entstehen lassen, deren umfassende Vereinnahmung
unseres Alltags Spuren in den Gehirnen unserer Kinder und uns selbst hinterlässt.
Das Ende der wissenschaftlichen Buchkultur ist eingeläutet. Mit dem Begriff
„googlen” ist zum Begriff geworden, dass das eigentliche Lernen von Fakten, Daten
und verfügbarem Grundwissen fast keine Rolle mehr spielt, da doch das
Smartphone scheinbar alles Wissen zugriffsbereit enthält. Berufswünsche lauten
nun vielfach „Influenzer” und „Castingstar”. Datenkraken schauen in unser unser
geheimstes Leben und erstellen daraus Algorithmen, die uns in unserem Verhalten
voraussagbar machen und uns auch Gewinn-maximierend steuern.
E-Gaming und E-Sport mit ihren sekundenschnellen Belohnungseinheiten ziehen
die Mitglieder aus den klassischen Sportvereinen ab. Ein Großteil der Schüler unter
14 hat mittlerweile Erfahrung mit Internetpornographie, mit verschiedensten
Formen des Cybermobbings und des Shitstorms.
Im Unterricht kann man vieles nur noch schwer erklären, weil es keine in allen
Generationen verfügbaren Bildungsinhalte mehr gibt. Und viele verbergen lieber
ihre Meinung oder erheischen Rezepte, statt selbst zu denken oder gar eine eigene
Meinung zu vertreten.
Selbstoptimierung ist zu einer neuen Quasi-Religion geworden, gepaart mit einer
Affinität zur social-media-gepushten Hysterie. Schattenseite dieser Entwicklung ist
eine Zunahme von Essstörungen und Depressionen bei Jugendlichen.
Gleichzeitig musste sich diese Generation abstumpfen und sich gewöhnen an den
überall und jederzeit auftretenden Terrorismus, an Dutzende von
Klimakatastrophen und an die allgegenwärtige Flüchtlingsmigration.
Und gerade, als diese Generation mit „Fridays for Future” ihre ersten weltweiten
Erfolge feiern konnte und ihre Bewegung zunehmend durch viele Erwachsene
mitgetragen wurde, – da trat ein, was unser aller Leben für zwei Jahre in die Höhle
des maskentragenden Lockdowns getrieben hat – die Coronapandemie mit ihrer
Absurdität - und obendrauf der Ukrainekrieg.
Unsere Schule hat diese Prozesse immer wach begleitet. Zum Teil schwimmen wir
zwar mit im Trend, denn es ist schwer, im laufenden Tagesgeschäft zur Selbst-
distanzierung zu finden. Dennoch gelingt es der Schule, auch selbst Profil zu zeigen,
Menschen auszubilden, die „echt was drauf” haben, die gleichzeitig als Menschen
mit ethisch religiöser Fundierung, als Wissenschaftler*innen und als in der
Gesellschaft mitgestaltende Macher*innen fit sind für die Entwicklungen der
Zukunft.Baumaßnahmen
Als Erstes kann man das sehen an der baulichen Umgestaltung unserer Schule:
Seit 2002/3 gibt es praktisch eine durchgehende Bauphase: Gründach und
Photovoltaikanlage, ein amoksichere Schließsystem, das Schülerbistro, Computer-
Räume und -Inseln bilden den Anfang.
2008 findet die erste Betriebskinderkrippe des Bistums Trier ihren Platz in der
ehemaligen Hausmeisterwohnung und wird von jungen Müttern im Kollegium
dankbar angenommen.
Ab 2010 werden in den folgenden drei Jahren stark in den Unterrichtsalltag
eingreifende weitere Bau- und Sanierungsmaßnahmen beschlossen und umgesetzt:
Die Sporthalle wird energetisch saniert. Die Fassade symbolisiert übrigens nicht
den Bar-Code für Aliens, sondern einen Stakettenzaun, bei dem jedes individuelle
Recycling-Alu-Rohr einen individuellen Schüler repräsentiert.
Im Bereich der offenen Pausenhalle wird ein neues multifunktionales
Schulgebäude, dieser „Klangraum“ hier, 2011 errichtet. Es wird mit Erdwärme
geheizt. Sämtliche ausrangierten Klassenkreuze aus der Ursulinenzeit wurden von
Herrn Pfr. Keil im Fundament eingelassen. Mehr Segen geht nicht.
Der Schulhof, die Toilettenanlagen, die Eingangshalle, die Informatikräume, die
Kunst- und Musikräume, die naturwissenschaftlichen Fachräume, die Schulkapelle,
demnächst Lehrerzimmer und Bibliothek werden umgestaltet, in andere Räume
verlegt und modernisiert, meist einschließlich neuer, Ernergie sparender
Klassenraumfenster.
Ergebnis ist, dass die Schule wieder den gleichen Eindruck macht wie bei ihrer
Gründung: klassisch elegant und top modern, gleichzeitig „wohnlich” und gerüstet
für jede denkbare Zukunft.Pädagogische Maßnahmen
Dies alles wäre zu wenig, wenn der Aktualisierungsumbau nicht auch in den Köpfen
vor sich ginge. Mit einer Reihe von Maßnahmen, unter Beteiligung von Eltern- und
Schülergremien, hat die Gesamtkonferenz in den letzten Jahren viel
Richtungsweisendes in lebendigen Debatten entschieden:
2005 erscheint das „Qualitätsprogramm Unterricht und Methoden“ als
Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der PISA-Studie. Gleichzeitig wird ein
Katastrophen- und Krisenteam gebildet.
2012 bekommt die berufliche Karriereberatung mehr Gewicht mit der
Durchführung des ersten schulinternen Berufsinformationstages für die Jgst. 11-13.
Unsere Schule hat mehrere weitere Projekte im Angebot.
2013 erscheint unter dem Titel „Den ganzen Menschen bilden“ das Rahmenleitbild
für die kirchlichen Schulen im BistumTrier, das Wolfgang Müller, damals Leiter der
Schulabteilung ausdrücklich als vorbildlich lobt.
Einige der sich hiervon ableitenden Neuerungen seien erwähnt:
2013 haben wir ein Beratungsteam für Schüler und Schülerinnen in besonders
schweren Lebenskrisen eingerichtet. Die Partnerschüler-AG und in diesem Jahr die
Streitschlichter traten hinzu.
Die Errichtung eines Schulsanitätsdienstes entlastet seit 2014 das Kollegium in
vieler Hinsicht und fördert selbstverantwortliches Handeln im Dienst des
Mitmenschen.
2020 wurde auch die Ökologie, die nach vielen Baujahren aus dem Fokus geraten
war, wieder ins Profil gerückt: Das Projekt „Cusanus-Wald” startet im Ahrenberger
Forst in Kooperation mit dem Forstamt Koblenz. Unsere Schüler pflanzten dort in
Handarbeit Bäume an und werden den Wald weiterhin pflegen.Unterricht
Auch im pädagogischen Alltagsprogramm hat die Schule viele Neuerungen
erfolgreich umgesetzt:
2003 wurden wir Teil des Schulverbundes Koblenz „Jugend debattiert“. Das BCGK
stellte mehrfach Landes- und Bundessieger in diesem Debattenwettbewerb. Dieser
Wettbewerb ergänzt einen ganzen Strauß von Wettbewerben, in denen unsere
Schüler regelmäßig vordere Plätze belegen, wie z.B. „Jugend forscht” u. a.
2005 gründen wir mit dem Johannesgymnasium Lahnstein interdisziplinäre
„Akademietage für Abiturienten“.
2006 wird das Fach Spanisch neu eingeführt und als Grundkurs in der MSS
angeboten; ein Austausch bahnt sich an. Seit 2008 gibt es das Fach
„Naturwissenschaften“ (NaWi) und den wöchentl. Gottesdienste in der Unterstufe.
Frau Mählmann, als Nachfolgerin Harald Orths in der Schulseelsorge, hat im Team
mit verschiedensten Schulmitgliedern eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen
angeboten, z.B. Online-Gottesdienste im Lockdown, den Medimittwoch, Projekttage
zur Stärkung der Resilienz der Abiturientia oder Friedensgebete für die Ukraine.
2009 Mit der Einführung der ersten Bläserklasse startet das Projekt
„Klassenmusizieren“ in der Orientierungsstufe. Unsere Bläserensembles gestalten
mittlerweile auch das Kulturprogramm der Stadt Koblenz und der
Innenstadtgemeinden.
2014 gründet sich der DJK-Schulsportvereins „Bischöfliches Cusanus-Gymnasium
Koblenz” zur Absicherung unseres Cheerleading-Teams. Als erstes und einziges
deutsches Team qualifizierte sich unsere „Mighty Dragons” 2018 für die World
School Cheerleading Championship in Orlando/USA und schlug sich dort achtbar.
2019 beteiligt sich unsere Schule aktiv an den „Fridays-for-Future”-
Demonstrationen zum Klimaschutz und gestaltet Projekttage mit ökologischen
Schwerpunkten. Projekttage finden ohnehin alle zwei bis drei Jahre statt und
greifen aktuelle Problemfelder auf.
2020-22 Sponsorenläufe und -wanderungen als Ersatz für den Adventsbasar und für
die Flutopfer im Ahrtal erbringen erhebliche Spendeneinnahmen.Digitalisierungsschub
Methodenvielfalt war immer schon unsere Stärke, das beweist die reiche
Berichtpalette auf der Homepage und in der Chronik.
Ein spezielles Kapitel ist die Digitalisierung des Unterrichts:
2014 erhält unser Gymnasium eine Auszeichnung für unser Medienkonzept als
„Projektschule 2014” im Landesprojekt „Medienkompetenz macht Schule” für
herausragendes Engagement.
Zu dieser Zeit gibt es die ersten Smartboards, später eine Beamer-Laptop-Lösung,
mittlerweile ist das Kollegium mit Tablets und Apple-TV ausgerüstet, interaktive
Schultafeln ersetzen gerade nach und nach die grünen Kreidetafeln.
Die weltweite Corona-Pandemie führt jedoch ab März 2020 zum nahezu
vollständigen „Lock down” der Schule. 2021 nimmt die Schule teil am Digitalpakt
und beantragt erhebliche Fördergelder zur Digitalisierung der Schule. Es beginnt
die Neuausstattung aller Unterrichtsräume mit digitalen Präsentationsgeräten.
Dies hat einen Digitalisierungsschub zur Folge, da über Monate die Schülerschaft
digital per Internet mit Unterricht versorgt werden musste.
Vielen stellten sich dabei überlebenswichtige Fragen: Muss ich für die Videochats
mein Zimmer aufräumen oder darf ich den BBB-Bildschirm ausgeschaltet lassen?
Wo war nochmals der Zugangscode für den Deutschkanal? Und warum funktioniert
der nicht? Bis wann sollte ich das Handout abgeben? Meine Antworten kommen in
der Online-Stunde erst nach 5 Minuten an, da ist der Rest der Klasse schon 6 Fragen
weiter….
Nacken-, Augen-, Bauch- und Kopfschmerzen, Nervosität, Unkonzentriertheit und
Abgelenkt-Sein, Niedergeschlagenheit, irrationale Ängste, Einschlafprobleme und
Gereiztheit bis hin zu autoaggressiven Psychosen nahmen drastisch zu. ---
Und den Schülern ging es genauso.Fahrten und Austausche
Weltoffenheit bestimmt unsere Schule. Unsere Austauschschüler beeindrucken
nicht nur Briten und Franzosen, besonders die Schülerreden in Yad Vashem sind
Zeugnisse echter humanitärer Bildung in christlichem Geist.
Bischöflichen Schulen Koblenz und Boppard sind überdies im 4-Jahresrhythmus mit
mehr als 650 Teilnehmern nach Rom unterwegs, ein immenses und unersetzliches
Gemeinschaftserlebnis. Ebenso wie die Teilnahme an der Heilig-Rock-Wallfahrt
nach Trier 2012.
2006 wird die Konzeption der Studienfahrten in der Jgst. 12 grundlegend verändert:
Aus Stammkursfahrten werden Kurs-übergreifende Studienfahrten - mit Angeboten
vom Seiltanz über französische Schluchten bis hin zu Städtetouren in fast alle Welt.
2007 beginnt der Schüleraustausches mit dem „Colegiul Romano-Catolic Sfantul
Iosif” in Bukarest. Nun also auch die Möglichkeit eines Blicks in ehemalige
Einflusszonen des Kommunismus.
2014 finden die Schulbauernhofaufenthalte der 5. Klassen erstmals unter
Inklusionsbedingungen statt. Das damals mitfahrende Mädchen mit
Asbergersyndrom hat heute Abitur und ist ein fröhlicher Mensch.Kultur
Dass unsere Schule hervorragend ausbildet, zeigen unsere Schüler nicht nur in
Klausuren, Abiturschnitten und Wettbewerben, sondern auch in zahlreichen
kulturellen Veranstaltungen:
2002 erfogt die Gründung der Koblenzer „Cusanus-Akademie“ (Vortrag und
Konzert in der Koblenzer Florinskirche jeweils im September). Seither gibt es ein
regelmäßiges Groß-Event der Schule unter Beteiligung verschiedenster schulischer
Musikensembles und Solisten unter der Leitung von Herrn Rivinius, oft unter
Anwesenheit der Originalkomponisten.
2011 „rockt” der erste „Kulturabend” der Abiturientia mit musikalischen,
poetischen oder tänzerischen Glanzleistungen.
2014 beginnt die Vortragsreihe „Katholisches Forum spezial”. Jeweils drei
Facharbeiten aus der Jahrgangstufe 13 werden vorgestellt und zeigen den
wissenschaftlichen Stand unserer Ausbildung.
2016 stößt die Aufführung des Theaterstücks „Woyzeck” der Theater-AG auf großes
Interesse auch außerhalb der Schule und ist Beispiel für eine Reihe von
herausragenden Inszenierungen (Vorher „Chatroom” von Enda Welsh, „Das Post ist
das Prä von Hmhmhm”, „Kabale und Liebe” mit SuS und LuL, „Die Physiker”). Auch
das „kleine” Theater der Mittel- und Unterstufe führt erfolgreich Kinder auf die
„Bretter, die die Welt bedeuten”.
In den letzten Jahren haben wir auch Patenschaften für die Stolpersteine in der
Nähe der Schule übernommen. Das Gedenken an die Shoah ist vielen ein lebendiges
Bedürfnis.Gremien und schulbezogene Vereine
Angesichts der finanziellen Situation des Bistums wie überhaupt der Kirche in der
Welt war es ein Ziel, die Schule ein Stück weit finanziell unabhängiger zu machen.
2010 gründet sich die „Stiftung Bischöfliches Cusanus-Gymnasium”. 2022 erreicht
das Kapital trotz der Zinsflaute dennoch fast die 100.000 €-Marke. Die personelle
und finanzielle Unterstützung dieser von unseren Schuleltern getragenen Gremien
spüren wir dankbar jeden Tag.Ausblick
Das Jubiläum „50 Jahre Bistumsschule” konnte 2021 wegen der Corona-Krise nicht
gefeiert werden.Fast alle Schulveranstaltungen fielen aus. Das Tragen
medizinischer Masken im Unterricht wurde danach zur Pflicht, zusammen mit
umfangreichen Hygienemaßnahmen. Wenn nun die Masken fallen, wird man
beobachten müssen, was der Wegfall beobachtbarer Mimik dem Verstand und der
Ausbildung empathischer Spiegelneuronen angetan hat.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine zwingt 2022 zahllose Frauen und Kinder zur
Flucht. Einige von diesen werden Gastschüler*innen an Koblenzer Gymnasien, also
auch am BCGK. Man wird beobachten müssen, inwieweit Atom-, Kriegs- und
Verlustängste sich auf die Mentalität unserer Kinder auswirken werden.
Aber am Ende wird man sehen: Unsere Schüler*innen sind in der Mehrheit nicht
wegschmelzende Schneeflocken, sondern tätige neue Besen, die in dieser Welt
einigen Mist wegkehren wollen.
Und unsere Lehrenden sind keine bornierten OK-Boomer, sondern Menschen, die
mit Herzblut in ihrem Beruf aufgehen, die um das, was am Besten für die Kinder ist,
ringen und die den Rücken frei gehalten bekommen von einem nicht-lehrenden
Team, das unermüdlich diese Schule zu einem funktionierenden Ort macht.
Und unsere Elternschaft und die SV gestalten diese Prozesse ebenso engagiert mit.
Wenn Kirche überhaupt noch Kinder erreicht und in unserer Gesellschaft wirksam
sein will, dann in der Schule.
Im Alltag der Schule wird es – wie immer schon – Reibungen geben, Situationen
zum Hände-über-den-Kopf-schlagen auch. Trotzdem können Sie als Eltern und
Schüler sicher sein: Sie waren und sind auf einer guten Schule, und diese Schule
wird sich auch weiter zwischen christlicher Tradition und aktuellem
Veränderungsbedarf bewusst und verantwortlich vor Gott und den Menschen
positionieren und weiterentwickeln. Vielen Dank.50 Jahre BCGK - Eine tabellarische Übersicht