Teamgeist im „Hühnerstall”
Heute möchten wir euch von unserer Klassenfahrt erzählen. Die ganze Stufe acht ist zwei Tage lang, vom 26. bis zum 27.11. 2021, nach Bad Marienberg in den Westerwald gefahren. Am ersten Dienstag nach den Herbstferien wurden wir alle schon früh morgens um 08:00 Uhr, einschließlich des Lehrerteams, auf Corona getestet. Erleichterung: niemand war infiziert. Also ab zu den Bussen, die an der Rhein-Mosel-Halle auf uns warteten. An der Jugendherberge „Hoher Westerwald” angekommen bekamen wir nach einigem Warten den Schlüssel zu unseren Zimmern und durften uns erstmal ein wenig einleben. Danach trafen wir uns flott klassenweise in unseren Gemeinschaftsräumen. Unsere 8a sahen das erste Mal unseren Erlebnispädagogen Sven von der Firma Lumma, der auf uns einen sympathischen Eindruck machte. Wir wussten gar nicht, was er mit uns vorhatte, er gab uns die Aufgabe, uns in der richtigen Reihenfolge unserer Körpergröße auf Stühle zu stellen. Die Schwierigkeit bei diesem anfangs langweiligen Spiel war, dass wir komplett durcheinander starteten. Anfangs funktionierte gar nichts und wir waren ziemlich hilflos. Wir wussten gar nicht, wie wir richtig als Team vorgehen sollten. Alle redeten wild durcheinander und es entstand ein komplettes Chaos. Sven gab uns Tipps, und wir überlegten zusammen, wie wir das nächste Mal besser vorgehen könnten.
Beim zweiten Versuch funktionierte alles schon ein wenig besser, doch längst nicht alles perfekt. Somit hatten wir auch das Thema herausgefunden, mit welchem wir uns die nächsten Tage auseinandersetzen würden. Wir sollten bei solchen Spielen unseren Klassen und Teamgeist stärken. Die nächste Aufgabe war es, das Gleiche noch einmal zu versuchen. Doch dieses Mal durften wir nicht miteinander reden. Auch dabei hatten wir anfangs Probleme, aber diese meisterten wir mit Bravour. Am folgenden Tag spielten wir noch viele solcher Spiele, so auch das „Eisbärspiel”, und wurden in diesen immer besser.
Leider war das Essen nicht so gut und wurde auch eher schlechter als besser. Nudeln mit Bratensoße aus der Tüte, das monierten sogar unsere Lehrer, war keine Speise, die 8 Euro wert war und einem Energie für den Tag gab. Auch nicht unbedingt das etwas langweilige Hühnerfrikassee am Montag. Nur das Frühstück war okay, auch wenn wir in anderen Jugendherbergen schon deutlich besser bewirtet worden waren. Der Dienstagnachmittag war nur so mit Programm gefüllt. Es gab zwar nur kurze Pausen, aber wir hatten immer etwas zu tun. Wir spielten Vertrauensspiele mit Blindführungen und ähnliche Teamspiele voller Action. Es hat Spaß gemacht und unseren Klassengeist deutlich verstärkt. Nach einem sehr anstrengenden Tag gesellten wir uns auf unsere Zimmer und erlebten einen lustigen und großartigen Abend. Doch eine letzte interessante Sache, für diesen Tag, stand noch auf dem Programm. Wir machten eine Nachtwanderung, welche uns einen immensen Spaß gemacht hat, aber insgesamt nicht von allen geschätzt wurde. Unsere Klasse speziell hatte nämlich Anderes geplant. Denn der Abend war noch längst nicht vorbei, wir saßen bis tief in die Nacht auf unseren Zimmern und lachten viel miteinander. Ein anderer Teil der Klasse, besonders die Mädchen, hatte dagegen eine logistische Meisterleistung vollbracht: Drei Minuten nach der Nachtwanderung stand eine komplette Disko samt Spiegelkugel, Lichtorgel, Spotify-Lieblingsplaylist der Klasse und Knabberzeug. Unser Klassenlehrer war so begeistert, dass er die Party sogar eine halbe Stunde länger als abgesprochen laufen ließ. Vielleicht lag es auch daran, dass sich Lehrpersonen und Pädagogen in der Bar zu einer fröhlichen Runde zusammengesetzt hatten und fünfe gerade sein ließen.
Am nächsten Morgen wirkten alle müde. Wir waren eigentlich viel zu lange wach geblieben und hatten nur wenig Schlaf bekommen. Nur kurze Zeit nach dem Frühstück, begannen wir wieder Spiele zu spielen. Ab und zu hatten wir zwar eine Pause, aber wir spielten eigentlich den ganzen Vormittag. Dabei sind uns 2 Spiele besonders aufgefallen. Wir spielten ein Spiel namens „Slackline”, eines unserer absoluten Highlights der ganzen Klassenfahrt. Das Ziel des Spiels war es, in einem 15er-Team über eine Slackline zu balancieren, welches brusthoch zwischen mehreren Bäumen gespannt war. Anfangs hatten einige Leute Probleme, zu denen auch wir gehörten. Sich über ein 1,70 hohes Seil von seinen Klassenkameraden hieven zu lassen, um am Ende in deren Armen zu landen, war nicht jedermanns Sache. Doch dank guter Planung, einiger Cheerleader-Athletik, eines starken Teams und sehr viel Konzentration schafften wir es alle gemeinsam nacheinander über das Seil. Ich dachte, dieses Spiel wäre nicht mehr zu übertreffen. Es hatte so einen Spaß gemacht. Doch gleich danach spielten wir ein Spiel mit dem kuriosen Namen „Hühnerstall”. Diesmal war es das Ziel, unser ganzes Team über drei gespannte Seile, die einen Bereich markierten, zu bringen, ohne dass diese das Seil berühren. Die Seile waren unterschiedlich hoch gespannt. Eines auf Fußhöhe, eines auf Bauchhöhe und eines auf Kopfhöhe. Jonah, unser Stärkster, stieg als Hilfe über das niedrige Seil, um Leute von drinnen am hohen Seil entgegen zu nehmen. Auch hier brauchten wir einige Versuche, denn sobald das Seil berührt wurde, musste das Team komplett von vorn anfangen. Doch nach einer guten Planung und viel "trial & error” brachten wir alle sicher hinüber.
Zwei so großartige Spiele gleich nacheinander, ein wirklich toller Tag. Dies war auch beinahe das Ende der Klassenfahrt. Doch eine letzte Herausforderung mussten wir uns noch stellen, dem „Spinnen-Kran”, ein Spiel, in dem die ganze Klasse im Kreis stand. Mittels eines langen Bandes waren alle sternförmig mit dem Holzkran in der Mitte verbunden. Diesen konnte man durch Ziehen und Heben oder Senken der Hand steuern und so hölzerne Gewichte aufgreifen und zu einem Turm aufstapeln. Hierbei war höchste Konzentration notwendig. Wir hatten die Chance, das, was wir in den letzten Tagen gelernt hatten, noch einmal zu zeigen. Und das taten wir auch und übertrafen unsere persönliche Bestleistung. Ein voller Erfolg! Nach einem Essen, das sogar unsere Leiterrunde monierte, und einer kurzen Reflexionsphase mit Sven, die Herr Marković aber am nächsten Tag in der Schule mit uns zu Ende brachte, packten wir leider viel zu schnell unsere Koffer und wurden wieder von der Firma Vogt zurückgefahren.
Eine großartige Klassenfahrt. Wir sind näher aneinandergewachsen und haben gelernt, wie man große Herausforderungen meistert und sie gut als Team angeht. Das Allerwichtigste ist es, einen Plan zu schmieden und wenn der steht, ihn auch konsequent zu verfolgen. Anfangs schien uns die Klassenfahrt etwas öde, doch am Ende war sie ein voller Erfolg. Ein Dankeschön deshalb an Herrn Haag, der die Fahrt organisiert hatte, und an Herrn Markovic, Herrn May und Frau Molitor-Naunheim sowie an das Lumma-Team, die Busfahrer und die Putzkolonne der Jugendherberge.
Von Magnus Roos und Jonah Kelly