Schüler aktiv für den heimischen Wald
Baumpflanzaktion für mehr Nachhaltigkeit – über 850 klimaresistente Setzlinge wachsen nun im
„Cusanus-Wald“
Von unserer Mitarbeiterin Katrin Hommen
Koblenz. Mit Spaten, Arbeitshose und Handschuhen gewappnet, haben es sich die Sechstklässler des Bischöflichen Cusanus Gymnasiums Koblenz zum Ziel gesetzt, für jeden Schüler ihrer Schule einen Baum zu pflanzen. Bei einer Pflanzaktion am vergangenen Samstag, 31.Oktober, haben die Schüler das Vorhaben in die Tat umgesetzt: auf dem eingezäunten Gelände des Nachhaltigkeitsprojekts „Cusanus-Wald“ im Arenberger Forst wachsen von nun an Eichen, Spitzahorn, Kirschen, Elsbeeren, Speierlinge und Esskastanien. Diese insgesamt circa 850 Bäume sollen von nun an den klimatischen Veränderungen trotzen.
„Das Pflanzen macht echt viel Spaß, vor allem mit der ganzen Klasse zusammen. Außerdem ist es toll, dass wir in Corona-Zeiten überhaupt so ein Projekt machen können“, meint der Elfjährige Elia. Auch sein Freund Lukas freut sich über die Pflanzaktion. Beide finden es gut und wichtig, dass sie somit Wald und Natur in Zeiten des Klimawandels helfen können.
Und genau dies ist auch Ziel des Projekts „Cusanus-Wald“, erklärt Simon Höffling, zweiter stellvertretender Schulleiter und Biologielehrer am Cusanus Gymnasiums. „Es geht um das Erleben mit allen Sinnen. Es ist etwas völlig anderes, ob die Kinder nur in den Nachrichten vom Klimawandel hören oder direkt vor der Haustür erleben, wie schlecht es dem heimischen Wald geht.“. Die Bäume haben massiv unter Klimaschäden wie geringem Niederschlag oder Borkenkäferbefall, gelitten, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule. Daher ist es Friedbert Ritter, Leiter des Forstamtes Neuhäusel wichtig, die Gesellschaft mit dem Thema Wald und Klimawandel in Berührung zu bringen: „Und wo geht, das besser als an Schulen? Außerdem ist die Umweltbildung erklärtes Ziel des Staatswaldes“, meint Ritter. Das Forstamt Neuhäusel, Teil der Landesforsten Rheinland-Pfalz, unterstützt das Projekt „Cusanus Wald“ aktiv und hat der Schule, sowohl die Fläche zur Verfügung gestellt, als auch die Bestellung der Setzlinge organisiert. Die Setzlinge der klimaresistenten Bäume haben über ein halbes Jahr lang auf die Schüler „gewartet“. Eigentlich sollten sie im März zum internationalen Tag des Waldes eingepflanzt werden.
Doch durch den Lockdown war dies nicht möglich. Nun haben die damaligen Fünftklässler endlich die Gelegenheit, das Projekt in die Tat umzusetzen. Die Pflanzung findet natürlich unter Einhaltung der
Hygienevorschriften und nur klassenweise statt. Vorab wurden die Sechstklässler im Unterricht von den Neuntklässler über den Zustand des Waldes und über die zu pflanzenden Baumarten informiert. Bereits im August vergangenen Jahres hatten die damaligen Achtklässler eine Bestandsaufnahme der insgesamt ein Hektar großen Fläche gemacht und im Unterricht erarbeitet, welche Baumarten am besten mit den klimatischen Veränderungen auskommen.
Dank der Einführung durch die Neuntklässler, sowie einer kleinen Pflanzvorführung von Herr Ritter selber, sind die Schüler bestens vorbereitet um selber den Spaten zu schwingen. Die Setzlinge, die jeweils an markierten Flächen von den Schülern per Hand in die Erde gebracht werden, sind so genannte Lichtbaumarten, die, wie der Name bereits verrät, besonders viel Licht benötigen und daher vor allen anderen Baumarten gepflanzt werden müssen, erklärt Friedbert Ritter. „Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit der Wälder zu stärken.“ Das Forstamt informiert zudem auf einem Handzettel, dass die Wiederbewaldung und Waldpflege von heute eine Investition in die Zukunft ist. Daher sei auch, ein „schüler- und generationsübergreifendes Nachhaltigkeitsprojekt“ angestrebt, erläutert Simon Höffling.
Für ihn ist es wichtig, dass die Schüler im Laufe ihrer Schullaufbahn immer wieder in den „Cusanus-
Wald“ kommen und somit auch den Fortschritt und die Entwicklung sehen können. Zudem wäre es sehr
schön „wenn man dann einmal mit Stolz zurückschauen kann.“ Der Biologielehrer hofft darauf, dass die Kinder das nachhaltige Verhalten auch mit in ihren Alltag nehmen und somit ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Noch steht das Projekt „Cusanus-Wald“ ganz am Anfang. Doch das Thema Nachhaltigkeit scheint der Schule am Herzen zu liegen. Der „Arbeitskreis Schulwald“ möchte auch weiterhin das Bewusstsein für das Zusammenspiel von Mensch und Natur und die Notwendigkeit eines aktiven Handels unter den Schülern fördern, heißt es in der Pressemitteilung des Bischöflichen Cusanus Gymnsiums. So ist zum Beispiel geplant, dass gleich zu Beginn ihrer Schullaufbahn, die Schüler der fünften Klasse auf einer so genannten „Baumallee“ die Baumart ihres Einschulungsjahres pflanzen können. Am vergangenen Samstag hat man hierfür der Grundstein gelegt. Die Klassensprecher der sechsten Klassen haben eine Flatterulme, den Baum des Jahres ihrer Einschulung im Jahr 2019, eingepflanzt. Forstamtleiter Ritter ist sehr zufrieden mit dem Projekt und der Arbeit der Kinder: „ Das ist ein tolles Engagement von den Kinder – wirklich viel versprechend.“
Impressionen der Baumpflanzaktion: