Unsere Studienfahrt nach Berchtesgaden (eigentlich Schönau) startete am Montag, dem 4. Juni um acht Uhr mit einer heiteren, neunstündigen Bahnfahrt Richtung Königssee. In Schönau angekommen erwartete uns die gastfreundliche Frau Huber auf ihrem Bauernhof, auf dem wir übernachteten. Im Verlauf der Woche sollte es reichlich gutes Essen geben – viel Schlaf eher weniger. Abends trafen sich Schüler noch im Biergarten der Pizzeria Lago und entdeckten damit das im weiteren Verlauf häufig besuchte Stammlokal der Studienfahrt.
Direkt am Dienstag wurde uns morgens beim Raften auf der Königssee-Aache einiges abverlangt. Dabei trafen wir unsere Guides, darunter ein gewisser Alex, der von seiner Art her auch Bundeswehr-Ausbilder hätte sein können und uns so mit seinen Kollegen über den Fluss navigierte. Besonders die Lehrer mussten psychische und physische Erniedrigungen im Wasser ertragen (zur Freude der Schüler) – insgesamt hat es aber allen Spaß gemacht. Nachmittags gab es noch eine Wanderung auf den 1304 Meter hohen Hausberg Schönaus, den Grünstein, der eine sehr starke Steigung aufzuweisen hat. Der Rückweg wurde etwas unbequemer, als gegen Ende starker Regen einsetzte, Abendessen gab es aber gemütlich in der Pizzeria Lago.
Mittwochs besuchten wir zuerst das Salzbergwerk in Berchtesgaden, inklusive Bahnfahrt unter Tage, zwei Rutschen, einer Bootsfahrt und Lasershow, was den etwas humorlosen Führer gut kaschierte. Nach einer kurzen Mittagspause brachen wir noch zu einer Schifffahrt über den Königssee auf, während der wir in St. Bartholomä Halt machten um die berühmte Kapelle zu besichtigen und schließlich das am anderen Ende gelegene Salet erreichten und um den Obersee wanderten. Einige von uns trauten sich, bei leider wieder auftretendem Regen, sogar noch für einige Minuten ins kühle Wasser (17°C). Am Abend herrschte eine gute Stimmung mit Spiel und Gesang.
Am Donnerstag stand dann der Nationalpark Berchtesgaden im Vordergrund. Zunächst besuchten wir die Ausstellung „vertikale Wildnis“ im erst kürzlich entstandenen Informationszentrum „Haus der Berge“, wo wir hervorragend über die Gegebenheiten der Natur um uns herum aufgeklärt wurden. Da das Zentrum den Fokus auf Grundschüler gelegt hatte, erfüllte sich für viele ein Kindheitstraum, die Ausstellungsstücke auch mal anfassen zu dürfen. Mit dem neugewonnenen Wissen waren wir perfekt auf den Nachmittag vorbereitet. An diesem wanderten wir mit einem der zwölf Ranger des Nationalparks durch das Klausbachtal und erhielten unterwegs weitere Informationen. Highlight war die Überquerung der 20 Meter hohen Hängeseilbrücke im Tal. Abends herrschte dann eine ruhigere Stimmung, da am nächsten Tag das anstrengende und fordernde Canyoning auf dem Programm stand.
Mit Neoprenanzügen ausgestattet ging es dann am Freitag nach Österreich ins Wiestal, wo das Schluchteln stattfinden sollte. Dabei springt, schwimmt und wandert man durch eine Schlucht; Konzentration, Koordination und Fitness sind enorm gefordert. Das Canyoning an sich war eine extreme, aber auch spaßige Erfahrung, auf die sicher alle positiv zurückblicken werden. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde von den meisten für einen Ausflug ins nahegelegene Salzburg genutzt, doch auch das historische, ehemalige „Führersperrgebiet“ am Obersalzberg wurde besucht. Am Abend ging es erneut heiter zur Sache, einige Kursfahrer und beide Lehrer fanden etwas weniger Schlaf und gingen bei Sonnenaufgang noch einmal im Königssee schwimmen. Entsprechend müde, aber erfüllt traten wir alle die Heimreise am Samstag an. Wir können auf eine spannende, bereichernde und vor allem fröhliche Kursfahrt zurückblicken, die auch für einen starken Zusammenhalt in der Gruppe gesorgt hat. Deswegen an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an Frau Ackermann und Herrn Schmidt für die Organisation und tolle Durchführung.
Simon Brenner & Andreas Wolf